Säugercamp Seebachtal

13.10.2016, Lisa Wirthner
Vom 18. bis am 20. August 2016 fand das erste Säugercamp im Rahmen des neuen Säugetieratlas im Seebachtal, Kanton Thurgau statt. Ein Gebiet in welchem kaum Kleinsäuger-Nachweise vorlagen. Einige Kleinsäugerarten, unter anderem die Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus), konnten mittels 100 Lebendfallen und fünf Spurentunnel nachgewiesen werden. Weitere Kurse sind geplant.

Vom 18. bis am 20. August 2016 fand das erste Säugercamp im Rahmen des neuen Säugetieratlas im Seebachtal, Kanton Thurgau statt. Ein Gebiet in welchem kaum Kleinsäuger-Nachweise vorlagen. Als Einstieg wurden die Teilnehmenden in die Systematik der Säugetiere und in die Grundlagen der Nachweismethoden wie Fotofallen, Spurentunnel und Lebendfang eingeführt. Anschliessend wurden 100 Longworth-Lebendfallen für den Fang von Kleinsäugern rund um den Nussbaumer und den Hüttwilersee platziert.

Bestücken der Lebendfallen mit Nestmaterial und Futter. Bild: Annina Zollinger Fischer

Während der Fangaktion kontrollierten wir die Fallen jeweils am Morgen, am späten Nachmittag und in der Nacht. Die Bestimmung der Arten erfolgte anhand der äusseren Merkmale, wo das nicht möglich war entnahmen wir eine Haarprobe für die genetische Analyse. Alle gefangenen Tiere wurden am Fallenstandort wieder freigelassen. Folgende Arten konnten im Seebachtal nachgewiesen werden: Rötelmaus (Myodes glareolus), Feldmaus (Microtus arvalis), Waldspitzmaus (Sorex araneus), Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus), Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis), Waldmaus (Apodemus sylvaticus) und ein Mauswiesel (Mustela nivalis).

Rötelmaus (Myodes glareolus). Bild: Annina Zollinger Fischer

Zusätzlich zum Lebendfang wurden fünf Spurentunnel im Gebiet verteilt. In diesen Spurentunnel hinterliessen zwei weitere Arten, Siebenschläfer (Glis glis) und Igel (Erinaceus europaeus), ihre Spuren.

Igelspuren. Bild: Annina Zollinger Fischer

Zwischen den Fallenkontrollen erhielten die Teilnehmenden Informationen zu den rechtlichen Grundlagen des Wildtierfangs, dem Erfassen von Daten, dem Konservieren von toten Tieren und dem Beschrieb von Lebensräumen. Ausserdem wurde die Bestimmung von Kleinsäugern anhand von Bälgen und Schädeln geübt.

Ganzkörperpräparat einer Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus). Bild: Annina Zollinger Fischer

Aufgrund der hohen Nachfrage sind im nächsten Sommer/Herbst weitere Säugerkurse geplant. Die Termine werden zu Jahresbeginn auf der Webseite publiziert.