Bild © Christian Rösti / orthoptera.ch BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Die Blauflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) ist eine Heuschreckenart aus der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Diese mittelgroße Feldheuschrecke wird besonders durch ihre auffällig blauen Hinterflügel charakterisiert, die nur im Flug sichtbar sind. Die Grundfärbung der Tiere ist variabel und reicht von grau über braun bis hin zu gelblich, was eine gute Tarnung auf sandigen oder steinigen Böden ermöglicht. Die Hinterflügel sind leuchtend blau mit einem schwarzen Rand. Sie bevorzugt trockene, vegetationsarme Lebensräume wie Brachflächen, Kiesgruben oder Heidegebiete. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Gräsern und Kräutern. Die Art ist wärmeliebend und überwiegend tagaktiv. Bei Störungen fliegt sie in kurzen, schnellen Sprüngen davon. Die Männchen erzeugen während der Paarungszeit durch das Reiben ihrer Flügel ein klapperndes Geräusch, um Weibchen anzulocken. Verbreitung In der Schweiz ist die Blauflüglige Ödlandschrecke vor allem im Wallis, im Tessin und entlang des Jurasüdhangs verbreitet. Im Unterengadin und Münstertal sowie in anderen Regionen der Schweiz kommt sie ebenfalls, jedoch nicht häufig, vor. Die Blauflügelige Ödlandschrecke besiedelt sonnige, teilweise steinige Trockenrasen wie Felsensteppen, kann aber auch in Kiesgruben und auf Schotterbänken von den Talböden bis gegen 2000 m ü. M. angetroffen werden. Erkennungsmerkmale Blaue Hinterflügel, die im Flug sichtbar werden. Lautäusserung Audio file Gehört zu Kurzfühlerschrecken Masse Männchen sind etwa 13-23 mm lang, die Weibchen etwa 20-29 mm. Ähnliche Arten Rotflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) Gefährdungsgrad (gemäss Rote Liste Schweiz 2007; Heuschrecken) Potentiell gefährdet (NT) Aktivitätszeit Mitte Mail bis Mitte November Lebensraum Die Blauflüglige Ödlandschrecke bevorzugt Trockenrasen und trockene, Felsensteppen, Kiesgruben, Bahndämme und Ruderalflächen, aber auch artenreichen Auenlandschaften mit ihren weiten Schotterflächen. Mensch & Tier Gefahren Die grösste Gefahr für die Blauflüglige Ödlandschrecke ist der massive Lebensraumverlust durch die intensive Landwirtschaft in den letzten 40 Jahren. Fördermaßnahmen Gemäss dem Merkblatt der Schweizerischen Vogelwarte und des FiBLs: Extensive Weiden: Möglichst stark entbuschen, Pioniergehölze rasch entfernen Die Vegetation möglichst niedrig und offen halten, Störstellen zulassen Felsbändchen, Lesesteinhaufen, Trockenmauern nicht verbuschen lassen © Christian Rösti / orthoptera.ch Lebensraum für die Ödlandschrecke: gut besonnte, trockene und warme Standorte mit einer lückigen Vegetationsdecke. Beobachtungstipps Sehen und hören Die Art kann an steinigen, trockenen, offenen, stark besonnten Lebensräumen beobachtet werden. Sie ist eine wahre Tarnkünstlerin. Erst wenn man ihr nahekommt, fliegt sie auf und entfaltet im Flug ihre blauen Flügel. Ist die Blauflüglige Ödlandschrecke gelandet, ist sie wieder so gut getarnt, dass sie kaum mehr zu finden ist. Auch der Gesang ist sehr diskret und leise, und somit kaum hörbar. Und so tönt die Ödlandschrecke Audio file © Dieter Thommen Die Körperfarbe der Blauflügeligen Ödlandschrecke ist von Tier zu Tier unterschiedlich. So passt sich das Insekt an seinen jeweiligen Lebensraum an.