Bild © Kieker / pixabay BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Sehr mobiler Wanderfalter; wandert wie der Admiral jedes Jahr aus dem Süden über die Alpen zu, im Winter stirbt er normalerweise wieder aus oder fliegt in den Süden zurück. Möglicherweise können die Falter teilweise nördlich der Alpen erfolgreich überwintern. Besiedelt Krautsäume, Wiesen, Weiden, Waldränder, Hecken und Gärten. Je nach Anzahl im Frühjahr einwandernder Tiere ist der Distelfalter unterschiedlich häufig. Raupenfutterpflanzen: verschiedene Distelarten, Brennnessel, viele weitere, auch Kulturpflanzen (Soja). Verpuppung an der Futterpflanze. Falter gerne an Wasserdost oder Disteln. Verbreitung Zürich: Meist häufig, ganzes Stadtgebiet. Erkennungsmerkmale Groß, unverkennbar. Flügeloberseiten orange mit schwarzen Flecken und schwarz-weiß gefleckten Flügelspitzen. Hinterflügelunterseiten braun-weiß marmoriert, mit 4-5 kleinen Augenflecken. Gehört zu Tagfalter Masse Flügelspannweite ca. 55 mm Ähnliche Arten Auf den ersten Blick kann ein Distelfalter unter anderem mit dem Admiral oder dem kleinen Fuchs verwechselt werden. Bei genauerem Hinsehen ist der Admiral jedoch deutlich schwärzer und röter gefärbt und die Flügel des kleinen Fuchses sind schwarz umrahmt mit einem blauen Fleckensaum. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit April-Oktober. 2-3 Generationen pro Jahr. Lebensraum Verschiedenartige Lebensräume Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Gärten ohne Nahrung: Gärten, die hauptsächlich aus sterilem Rasengrün, Kirschlorbeer- oder Thujahecken und exotischen Zierpflanzen bestehen, sind für unsere Schmetterlinge wertlos, manchmal sogar giftig, und bieten den Raupen keine Lebensgrundlage. Intensivierung der Landwirtschaft: In einer intensiven Landwirtschaft, finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Das Verschwinden von solchen vielfältigen Elementen in der Landschaft und mit ihm das Fehlen eines Angebots an Blüten und Futterpflanzen wie der Brennnessel wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände aus. Invasive Neophyten und gebietsfremde Pflanzenarten: Diese bieten den Schmetterlingen wenig bis keinen Nektar und auch den Raupen keine Nahrung. Sommerflieder (Buddleja spec.), der die Schmetterlinge durch seinen betörenden Geruch anlockt, kann sich negativ auf die Schmetterlingspopulationen auswirken, da die Raupen dessen Blätter nicht fressen und folglich auf dem Sommerflieder verhungern. Fördermaßnahmen Pflanzen Sie Disteln, Brennnesseln oder Korbblütler auf Ihrem Balkon oder in Ihrem Garten an. Dies sind Nahrungspflanzen für die Raupe des Distelfalters und sehr wichtig für deren Überleben. Ergänzen Sie Ihren Garten zusätzlich mit einheimischen Sträuchern (z.B. Schneeball oder Schwarzdorn), Wildblumen wie Wilde Möhren, Flockenblume oder Kartäusernelke und einer wilden Ecke mit Brennnesseln und Disteln. Viele Möglichkeiten führen zum Schmetterlingsparadies Sie brauchen jedoch keinen eigenen Garten, um etwas Gutes für die Schmetterlinge zu tun. Wohnen Sie in einer Genossenschaft oder besitzt Ihr Wohngebäude eine Grünanlage? Setzen Sie sich dafür ein, dass der Grünbereich naturnahe bewirtschaftet wird. Dazu zählen das Pflanzen von einheimischen Wildpflanzen, das Ersetzen von Rasenflächen durch artenreiche Wiesenflächen, das Stehenlassen von Blumeninseln, seltenes und gestaffeltes Mähen, sowie der Verzicht auf Pestizide und Herbizide. Stadtoasen In der Stadt können Verkehrsinseln, Bahnböschungen und Kiesplätze wahre Schmetterlingsoasen werden. Wildstauden und Wildkräuter locken zahlreiche Schmetterlinge an. Selbst auf dem eigenen Balkon kann der Distelfalter gefördert werden. Einheimische, nektarspendende Pflanzen bieten hier nicht nur Schmetterlingen sondern auch Wildbienen Nahrung. Blühende Küchenkräuter wie Thymian oder Schnittlauch sehen nicht nur schön aus, sondern erfreuen auch die Schmetterlinge. © Sandra Gloor / swild.ch Auch in der Stadt lässt sich der Distelfalter beobachten, sofern genügend Wildblumen und Disteln vorhanden sind. Beobachtungstipps Die in Blätter gehüllten Raupen Der Distelfalter legt seine Eier, entsprechend seinem Namen, bevorzugt auf Disteln ab. Man findet sie jedoch auch auf einer Vielzahl an anderen Pflanzenfamilien wie Kürbisgewächsen, Korbblütengewächsen, Kreuzblütler oder Weinreben. Die Raupen spinnen sich in Blätter ein und verpuppen sich in diesem Versteck. Wanderfalter Die Distelfalter bei uns haben einen weiten Weg hinter sich: von Mai bis Juli fliegen die Wanderfalter aus Nordafrika ein. Bei günstigen Bedingungen können sich die Distelfalter in Europa vermehren. Die Nachkommen fliegen dann jedoch vor dem Winter wieder in die subtropischen Steppengebiete Nordafrikas zurück. Durch ihre hektische Flugweise lassen sie sich im Flug kaum beobachten, erst die sitzenden Distelfalter kann man in ihrer vollen Schönheit bestaunen. Distelfalter sind oft in trockenen Lebensräumen anzutreffen, insbesondere dort, wo viele Disteln wachsen. Im Siedlungsraum lassen sich Distelfalter mitunter in Parks und Gartenanlagen beobachten, sofern sie dort nektarreiche Blüten finden. Zum Aufwärmen sitzen sie oft an einer vegetationsfreien Stelle am Boden. © Harald Süpfle (Wikicommons) Die Raupe des Distelfalters ist genauso stachelig, wie die beliebte Futterpflanze, welche dem Falter seinen Namen gab.