Riemenschnecke
Helicodonta obvoluta

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Riemenschnecke unterwegs auf einem Stück Baumrinde.
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Die Riemenschnecke hat ein abgeflachtes Gehäuse, welches ihre Namensgeber im deutschen Sprachraum als zusammengerollten Gürtel bzw. Riemen erkannten. Im Französischen hingegen steht ihr haariges Gehäuse im Mittelpunkt: Veloutée plane – die samtige, flache Schnecke. Die Waldbewohnerin ist zur Überwinterung, Fortpflanzung und Eiablage auf verrottende Baumstämme angewiesen. Die Eier werden als Gelege von 8 bis 20 Stück zwischen Mai und Juli in verrottendes Holz gelegt und mit einer schützenden Schleimschicht überzogen. Die haarige Schnecke wird nur 2,5 bis 3 Jahre alt. Pro Jahr gibt es zwei Generationen: eine im Frühjahr und eine im Herbst. Es überrascht nicht, dass sich die Riemenschnecke von verrottendem Holz ernährt. Sie frisst aber auch Blätter, Blumen, Algen, Flechten und Moos.

Verbreitung

Mittel- und Südeuropa

Erkennungsmerkmale

Abgeflachtes Gehäuse; braun, manchmal rötlich oder gelblich; pelzig, bei ausgewachsenen Tieren manchmal nackt. 0,5 bis 1 mm lange Härchen; 5 bis 6 enge Windungen; unregelmäßige Zuwachsstreifen; Rand der Gehäuseöffnung (Peristom) weiß, dick und winkelig, auf zwei Seiten abgeflacht. Loch auf der Rückseite des Gehäuses (der so genannte Nabel) groß, tief und exzentrisch.

Gehört zu
Masse

Höhe des Gehäuses: 5 bis 7 mm
Durchmesser des Gehäuses: 11 bis 15 mm

Ähnliche Arten

Die Südliche Riemenschnecke, Helicodonta angigyra, ist im Tessin verbreitet. Sie hat ein kleineres Gehäuse mit kürzeren Härchen von 0,1 mm Länge. Die Genabelte Maskenschnecke, Causa holosericea, besitzt Zähnchen an der Gehäuseöffnung und eine dichte Behaarung von 0,1 mm Länge.

Gefährdungsgrad

Nicht gefährdet

Aktivitätszeit

Aktiv am frühen Morgen, abends und nachts. Verharrt an regenlosen Tagen unter Streu, Totholz oder Steinen. Winterschlaf: Ende Oktober bis Ende April, versteckt in umgefallenen und abgestorbenen Baumstämmen, die Schale mit einer dicken Kalkmembran verschlossen.

Lebensraum

Unterholz von Laub- oder Mischwäldern, im Allgemeinen – aber nicht immer – auf kalkhaltigem Boden, reich an Steinen, totem Holz und Laub. Manchmal auch in Hecken oder Gebüschen. Vorwiegend in Höhen zwischen 300 und 900 m über Meer, gesichtet aber auch auf bis zu 1600 m.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Abholzung der Wälder, die Ausfuhr von Holz und die "Reinigung" des Waldbodens: Glücklicherweise haben sich diese forstwirtschaftlichen Praktiken in der Schweiz verändert.
Fördermaßnahmen
Ja zu Totholz

Da die Riemenschnecke zum Überleben auf Totholz angewiesen ist, braucht sie Wälder, in denen tote oder verrottende Bäume stehen oder liegen gelassen werden. Wenn Sie einen Garten mit alten Bäumen haben, sorgen Sie dafür, dass diese ein langes Leben haben – auch wenn sie tot sind. Unsere Riemenschnecke und unzählige andere Tiere werden Ihnen dankbar sein.

Beobachtungstipps

Das Tier

Erkunden sie Schlupfwinkel und Nischen in Laubwäldern, besonders wenn sie feucht sind. Halten Sie Ausschau in der Streu, unter Steinen und am Fuß von Baumstümpfen, welche die Riemenschnecke gerne erklimmt.

Das leere Gehäuse

Beobachten Sie die Streu genau, am besten auf allen Vieren, da ihre braune Farbe sie gut tarnt. Verteilen Sie eine Handvoll Waldboden auf einem weißen Blatt Papier, um die dunklen Gehäuse besser erkennen zu können.

Gehäuse der Riemenschnecke.
Riemenschnecke auf einem Stück Totholz.

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